Und dann ist sie plötzlich wieder da: die Sehnsucht. Es gibt keine Erklärung dafür, weshalb sie erneut, und ausgerechnet jetzt!, zu neuem Leben erweckt wurde. Ich habe nichts unternommen, um mir die Sehnsucht zu erhalten (aber selbstverständlich auch nichts, um sie aus dem Gedächtnis zu verbannen), ich habe sie nicht kultiviert, nicht gehegt und gepflegt wie einen wertvollen Schatz oder eine seltene Pflanze, ich habe weitergelebt, als sei nichts geschehen, und ich habe mich anderen Dingen und anderen Orten zugewandt.
Vielleicht liegt darin der Grund, dass die Sehnsucht zurückgekehrt ist: um Rache zu nehmen, mir meine Gleichgültigkeit auszutreiben. Oder aber auch bloss, um mich zu ermahnen: hier war es doch, wo alles begonnen hat, kehre also zurück!
Es liegt Wehmut in meinen Gefühlen.
Und auch etwas Stolz, dass ich eines solch wunderbaren Gefühls wie der Sehnsucht noch immer mächtig bin.